Therapie durch Berufsausbildung
15.02.2015
Projekt «Therapie durch Gemeinschafts-
arbeit und Berufsausbildung»
Ziel der Projektarbeit war zunächst die Aufforstung der Wälder in der Region von Bunyakiri, um dadurch den Nationalpark KAHUZI-BYEGA vor Abholzung zu schützen. Dieser gilt als UNESCO Welterbe und bietet die Lebensgrundlage für Primaten, darunter Gorillas (die weltweit einzig überlebenden Menschenaffen) und Shimpansen.
Die prekäre Sicherheitslage in der Region, verursacht durch Rebellenarmeen, erforderte ein Umdenken in der Strategie der Zielsetzung. Anstelle des ökologischen Projekts erhielt die Resozialisierung von Ex-Kindersoldaten ab 2012 erste Priorität. Dank der guten Kontakte und der Sensibilisierungsarbeit erreichte P. Roger, dass vier junge Männer die Wälder verliessen, um in der Berufsschule des FDPGL in Murhesa eine Lehre zu beginnen. In ihrer Freizeit unterstützen sie tatkräftig die Frauen- und Müttergruppe bei der Bearbeitung der Felder, der Aufforstung steiler Hänge in Bushumba sowie bei der reichlichen Ernte!
Die 4 Lehrlinge beteiligten sich beim Bau einer traditionellen Hütte in Kambehe. Die Bauweise ist nur noch wenigen Männern bekannt und droht in Vergessenheit zu geraten. Die Hütte ist inzwischen ein beliebter Treffpunkt geworden. Damit die angehenden Maurer, Mechaniker, Schweisser und Schreiner in den Schulferien und nach ihrem Lehrabschluss eine Arbeit haben, ermöglichte ihnen P. Roger ein Haus zu bauen, das als zukünftige Unterkunft dienen wird. Mit Hilfe von Fachleuten sind sie seit Juli 2014 beschäftigt und können wertvolle, praktische Erfahrungen sammeln.
Im Oktober 2014 haben Iman, Akalimani, John und Josua ihre Berufslehre mit Auszeichnung bestanden. Sie sind weiter mit dem Hausbau beschäftigt und helfen den neu angekommenen 6 jungen Männern von Bunyakiri, ebenfalls Ex-Kindersoldaten, bei ihrer Resozialisierung und der Berufsausbildung in Murhesa. Sie alle werden begleitet und betreut von P. Roger, der in unermüdlichem Einsatz ist!
P. Roger verpflichtet sich für die Unterkunft, für die Kosten der Berufsschule und für die Krankenversicherung aufzukommen. Die Kosten für die Ernährung tragen die Familien der jungen Männer in Ausbildung, wobei sie diese mit ihren eigenen Produkten versorgen können.
Die Resozialisierung der traumatisierten Männer ist P. Roger und dem FDPGL ein grosses Anliegen. Die Berufsausbildung verändert ihr Leben und befähigt sie, zukünftig für ihre Familien zu sorgen.
Ihr Lächeln ist das grösste Geschenk für P. Roger!
P. Roger dankt allen Freunden - du fond du coeur - , die ihn und die jungen Menschen begleiten durch das finanzielle Mittragen seines therapeutischen Projektes – seiner MISSION!
Information & Fotos: P. Roger MPONGO , Bericht: Erika Brändle